Feuerwehr

Schwarzenbek

Demo KFV

Samstag, 27.06.2009 12:55 von Jan Piossek

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Novum im Lauenburgischen: Am Sonnabend protestierten erstmals rund 50 ehrenamtliche Retter gegen ihren eigenen Kreiswehrführer Hugo Heitmann (63, Geesthacht) und den Vorstand des Kreisfeuerwehrverbandes.

Gut 50 Feuerwehrleute protestieren am Sonnabend vor der Kreisfeuerwehrzentrale gegen den Kreisvorstand.
Sie fühlen sich vom Vorstand nach dem Rücktritt des stellvertretenden Kreiswehrführers Martin Schröder (50, Schwarzenbek) nicht mehr angemessen vertreten. Am kommenden Sonnabend, 4. Juli, wollen sie um 7 Uhr wieder zur Elmenhorster Kreisfeuerwehrzentrale ziehen. „Wir fordern Neuwahlen für den kompletten Vorstand“, sagte Brandmeister Thorsten Bettin, Zugführer der Freiwilligen Feuerwehr Schwarzenbek. „Das wäre eine saubere Lösung. Denn so kann es in dieser Serviceeinrichtung für unsere Feuerwehren nicht weitergehen.“

Wie berichtet, hatte Schröder sein Amt aufgegeben, weil er sich seiner Auffassung nach polemischer und unsachlicher Kritik durch Heitmann ausgesetzt sah. Nach Schröders Auffassung hätte Heitmann ihn schon längere Zeit übergangen, weil er angeblich seinen Stellvertreter loswerden wollte.

„Es ist ja bekannt, dass Herr Heitmann gerne auf unterstem Niveau gegen einen schießt, wenn man nicht in sein Schema passt“, kritisierte beispielsweise Elmenhorsts Wehrführer Michael Wittkamp den Führungsstil des Kreiswehrführers. Schröders Art, die eher ein Miteinander geprägt habe, passe da wohl nicht ins Konzept, so Wittkamp.

Heitmann war am Sonnabendmorgen der Erste, der an selbst gebastelten Schildern etwa mit der Aufschrift „Durchfahrt für Kreisbrandmeister verboten“ und der Forderung nach Vorstandsneuwahlen vorbei musste.

„Für den 4. Juli werden wir nachlegen. Wir hoffen, dass uns viele Kameraden anderer Wehren unterstützen“, sagte Jan Piossek, Gruppenführer in Schwarzenbek. Bei der spontanen Demo bekamen die Schwarzenbeker Retter Beistand von anderen Wehren. Immer wieder wird auch dort Unmut über das Verhalten von Heitmann geäußert. „Es ist ein Unding, wie er etwa mit Förderanträgen für neue Einsatzwagen umgeht. Da werden nach Gutsherrenart beliebig Zuschussanträge unterstützt oder abgelehnt“, klagte ein Feuerwehrmann aus dem Amt Lütau.

Kreisweit gibt es in den 135 Ortswehren 4150 Aktive. Der Kreisfeuerwehrverband ist die Einrichtung, die sich um die Aus- und Fortbildung der ehrenamtlichen Retter kümmert und Dienstleistungen übernimmt.

Der seit langem schwelende Streit zwischen Heitmann und Schröder sowie deren jeweiligen Anhängern wurde zuletzt bei Vorstandswahlen deutlich. Erst wurde Schröder mit großer Mehrheit in seinem Amt gegen einen von Heitmanns Männern bestätigt, dann ein neuer Beisitzer gewählt – wieder gegen einen Heitmann-Favoriten.

 

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